Dr. Sigmund Freud nutzte bereits während seiner Therapiesitzungen die Erkenntnis, dass Hunde den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Therapeut und Patient durch ihre beruhigende Wirkung beschleunigen können. Seine Chow-Chow-Hündin Jofi war regelmäßig in Freuds Arbeitszimmer anwesend. Sie zog sich diskret weiter in den Raum zurückzog, wenn der Patient Zeichen von Stress erkennen ließ. Bei Anzeichen von Depression näherte sich die Hündin, um Körperkontakt zu ermöglichen. Freud stellte fest, dass es für einige seiner Patienten erst möglich war, sich zu öffnen und konstruktiv in der Therapie mitzuarbeiten, wenn die Hündin anwesend war.
Zum 75. Todestag von Sigmund Freud gedachte der Österreichischer Tierschutzverein seines Ehrenmitglieds. Der weltbekannte Begründer der Psychoanalyse war zu seiner Zeit auch das prominenteste Mitglied des Österreichischen Tierschutzvereins. Er leitete als Kurator des Jugendblaukreuzes eine Jugendgruppe des Vereins. Noch heute wird Dr. Freud als Ehrenmitglied geschätzt und gerne als Erfinder des Therapiehundes bezeichnet.
Positive Auswirkungen von Hunden auf den Menschen
Heute wissen wir, dass das Streicheln eines Hundes den Herzschlag beruhigen kann und beispielsweise zur Entspannung der Muskulatur führt. Es ist nachgewiesen, dass derartige positive Reaktionen beim Körperkontakt mit einem Hund bereits nach fünf Minuten eintreten. Was wesentlich schneller und gesünder ist, als ein Antidepressivum wirkt. Es existieren heute viele verschiedene Therapieformen, die auf die Hilfe von tierischen Co-Therapeuten setzen. Die Sigmund Freud PrivatUniversität Wien bietet ein Zusatzmodul für das Psychologiestudium zum Thema „Tiergestützte Therapie & Coaching“ an.
Sigmund Freud (1856 – 1939) ist bekannt als österreichischer Neurologe, Tiefenpsychologe, Kulturtheoretiker und Religionskritiker. Als Begründer der Psychoanalyse erlangte er weltweite Bekanntheit. Freud gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts – seine Theorien und Methoden werden bis heute viel diskutiert.
Das Sigmund Freud Museum hat Anlässlich des 75. Todestages eine Ausstellung über die Geheimisse der Psychoanalyse mit dem Titel „Hidden Freud“ im öffentlichen Raum realisiert. In Wien und Salzburg lässt sich die Ausstellung analog und digital über QR-Codes erleben.
Quelle: Österreichischer Tierschutzverein